Unternehmensgeschichte

Gegründet wurde das Unternehmen am 24. August 1925 in Nürnberg unter dem Namen Noris Tachometerwerk Dr. Siegfr. Guggenheimer GmbH (später nur noch Noris Tachometerwerk GmbH) von dem deutschen Physiker Dr. Siegfried Guggenheimer und seinem Kollegen Paul Hansen.

Sie entwickelten mechanische Instrumente zur Drehzahlmessung (Tachometer und Tachographen), Fliehkraftschalter und elektrische Ferntachometersysteme für den Maschinen-, Berg-, Schiff- und Flugzeugbau.

Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde Dr. Guggenheimer 1933 Opfer von Schikanen durch das nationalsozialistische Hassblatt „Stürmer“.

Vor dem Hintergrund der weiteren politischen Entwicklung entschloss sich Dr. Guggenheimer 1937, mit seiner Familie nach Italien zu emigrieren und verkaufte die Noris Tachometerwerk GmbH an seinen Freund Dr. Ing. Ernst Schmidmer.

Dr. Guggenheimer blieb in engem Kontakt mit Ernst Schmidmer und leitete von Mailand aus die gesamten internationalen Geschäfte des Unternehmens bis zu seinem frühen Tod am 8. Dezember 1938.

Wie viele andere deutsche Unternehmen wurde auch Noris zwischen 1938 und 1945 vom NS-Regime gezwungen, Arbeitskräfte zum Wehrdienst freizustellen und ausländische Arbeitskräfte auszubilden oder Kriegsgefangene zu beschäftigen.

Bei den Luftangriffen 1944 wurden Teile der Produktion nach Wunsiedel in der ländlichen Region bei Nürnberg oder in einen Bunker in der Nachbarstadt Fürth verlagert, um die Zerstörung der Produktionsanlagen zu verhindern und Produktionsausfälle zu vermeiden.

Am 15. April 1945 musste die Fabrik schließlich geschlossen werden. Bei den anschließenden Kämpfen in Nürnberg wurden 75 % des Fabrikgebäudes zerstört. Unmittelbar nach Kriegsende im Mai 1945 beantragte Ernst Schmidmer bei der Industrie- und Handelskammer Nürnberg die erforderliche Genehmigung zur Wiederaufnahme der Produktion.

Noch im selben Monat begannen die Aufräumarbeiten in den zerstörten Gebäudekomplexen. Zunächst wurde das Erdgeschoss des Fabrikgebäudes wiederhergestellt.

Bis September 1945 war der Wiederaufbau so weit fortgeschritten, dass die nach Wunsiedel und Fürth ausgelagerten Produktionsanlagen nach Nürnberg zurückgebracht werden konnten. Im April 1946 schließlich erteilte das Staatliche Amt für Feinmechanik und Optik die Genehmigung zur Wiederaufnahme der Produktion.

Da das Unternehmen auch in den Kriegsjahren gute Kontakte zu Lieferanten und Kunden gepflegt hatte, erholte sich Noris nach Kriegsende schnell und die Zahl der Mitarbeiter stieg bis 1956 wieder auf 144. Das Produktionsprogramm umfasste die gesamte Palette der Tachometer, die bis zum Kriegsende hergestellt worden waren.

1961 übernahm Walter März die technische Leitung bei Noris und gestaltete die Produktpalette in allen Bereichen der Drehzahlfernmessung neu.

Mit den wesentlich robusteren, präziseren und vor allem preiswerteren Tachogeneratoren der GE-Serie konnte Noris namhafte Kunden wie die DEUTZ AG, MWM, MaK, MAN und DEMAG gewinnen und entwickelte sich zu einem wichtigen Zulieferer für Dieselmotorenhersteller. Am 1. Juni 1961 trat der Sohn von Ernst Schmidmer, Horst Schmidmer, als Assistent der Geschäftsleitung in das Unternehmen ein.

Am 3. Dezember 1966 verstarb Dr. Ernst Schmidmer unerwartet im Alter von 63 Jahren und sein Sohn Horst Schmidmer (vgl. Foto) trat die Nachfolge als Geschäftsführer an.

Die steigende Nachfrage nach elektronischen Produkten in den 1960er und 1970er Jahren und die sinkenden Absatzzahlen bei mechanischen Produkten führten zur Einstellung der Produktion von mechanischen Geräten, z.B. Drehpendeltachometer und Wirbelstromtachometer.

Von nun an konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung robuster Temperatur- und Drucküberwachungsgeräte, vor allem für den Einsatz unter extremen Umgebungsbedingungen.

1976 kaufte Horst Schmidmer die Dr. Graw Messgeräte GmbH & Co. KG von Dr. Josef Graw, die heute unter dem Namen Graw Radiosondes einer der weltweit führenden Hersteller von Radiosonden ist.

Im Jahr 1977 wurde mit der Entwicklung des ersten digitalen Überwachungssystems - der noriMos 1000 - begonnen. Das System ging 1980 in Serie und wurde innerhalb kürzester Zeit zum Verkaufsschlager.

Zu diesem Zeitpunkt bestand das Verkaufsprogramm aus vier Produktgruppen: Drehzahlmessung, Temperatur- und Drucküberwachung sowie Schiffsautomatisierung.

Whereas the main customers had previously been the German engine manufacturers, from then on, shipyards and shipping companies had an increasing influence on decisions regarding the marine technology to be employed. 

For this reason, it was not only the sales activities that were increasingly relocated abroad. The ships' systems were also designed on an individual basis, and commissioning and service took place on the spot. Increasingly, this required the company to take an international approach.

Nach der Öffnung der DDR-Grenze gelang es Noris, viele der Werften an der Ostseeküste als neue Kunden zu gewinnen. So wurde 1991 die Entscheidung getroffen, die Noris Steuerungstechnik GmbH in Rostock (später Noris Automation Rostock GmbH) als Vertretungs- und Endmontageunternehmen mit Herrn Meinz als Geschäftsführer zu gründen.

Im Oktober 1992 bezog das Unternehmen das Technologiezentrum in Warnemünde und erhielt den Auftrag, ein Fernsteuerungssystem für Brücken zu entwickeln, das die bestehenden Überwachungs- und Sicherheitssysteme ergänzen sollte. 1993 übernahm Uwe Ulrich die Leitung des Unternehmens und entwickelte die noriStar Fernsteuerung, die 1994 in Serie ging und erfolgreich auf den Markt gebracht wurde.

Im selben Jahr beschloss Horst Schmidmer die Gründung des Joint Ventures Noris Automation Far East Pte. Ltd. zusammen mit Bond Instrumentation zu gründen. Lawrence Chew, der zu dieser Zeit für Bond Instrumentation tätig war, wurde zum Geschäftsführer ernannt. Das neue Unternehmen mit Hauptsitz in Singapur war für den gesamten ostasiatischen Markt, insbesondere China, zuständig.

Im April 1995 wurde die Engineering-Abteilung am Firmensitz in Nürnberg mit einer Machbarkeitsstudie für ein neues Überwachungssystem mit Informationsverteilung über CANbus beauftragt. Diese neue noriMos 2000 Generation wurde erstmals 1996 auf der SMM vorgestellt. Kurze Zeit später wurden die ersten Systeme auf Schiffen installiert.

Im Jahr 2001 wurde die Noris Automation GmbH in Nürnberg gegründet, um eine klare Trennung zwischen den Bereichen der Schiffsautomation mit umfangreicher Projektierung und dem Bereich der Sensorik und Anzeigetechnik mit Seriencharakter zu schaffen.

Das Unternehmen übernahm die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Sensoren, Anzeigen, Messumformern und Grenzwertschaltern und spezialisierte sich vor allem auf die Konstruktion und Entwicklung kundenspezifischer Sensoren für die extremen Anforderungen im Schiffbau und in der Verkehrstechnik. Im Noris Tachometerwerk verblieben der Bereich Schiffsautomation und das Projektgeschäft.

Um die Präsenz des Unternehmens auf dem asiatischen Markt zu erweitern, wurde 2004 ein weiteres Joint Venture mit Sibo Monitor Technique Engineering Co. Ltd. gegründet, einem renommierten chinesischen Hersteller von Automatisierungssystemen: Die Noris-Sibo Automation Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai etablierte sich unter Geschäftsführer Xu Xudong innerhalb kurzer Zeit als zuverlässiger Anbieter von Automatisierungssystemen, Messgeräten und Sensoren sowohl im chinesischen Schiffbaumarkt als auch im Bereich der Verkehrstechnik.

Am 29. November 2002 übertrug Horst Schmidmer seine Anteile an der Firma auf die Schmidmer Holding GmbH (später Noris Group GmbH). Im Jahr 2003 änderte das Noris Tachometerwerk seinen Namen in Noris Marine Systems GmbH & Co. KG um, um der internationalen Ausrichtung des Unternehmens gerecht zu werden. Mit Vertrag vom 23.12.2003 übertrug Horst Schmidmer alle seine Anteile an der Schmidmer Holding GmbH an seine Söhne Christian, Florian und Michael Schmidmer und die Brüder Schmidmer wurden Eigentümer der Noris Group GmbH. Im Jahr 2004 wurde das integrierte Alarm-, Überwachungs- und Steuerungssystem noriMos 3000 (IAMCS) zur Serienreife gebracht und die ersten Aufträge wurden abgewickelt.

Im Jahr 2011 wurde mit energietechnischen Produkten Neuland betreten. Mit Automatisierungskomponenten, die zuvor in der noriStar 4 Fernsteuerung eingesetzt wurden, wurden Steuerungssysteme für Blockheizkraftwerke entwickelt. Im Jahr 2012 konnte Noris bereits den ersten Auftrag verbuchen und lieferte die komplette Motorsteuerung für das erste von insgesamt 17 Blockheizkraftwerken.

Seit 2011 gehört auch die LiMaB - Laserintegrierte Materialbearbeitung GmbH - mit Sitz in Rostock, die bereits seit den 90er Jahren besteht, zur Noris Group GmbH. Sie bietet Dienstleistungen wie Laserschneiden, PCP-Bearbeitung, Herstellung von SMD-Schablonen und Laserbeschriftung an.

In 2012 Noris Benelux was founded (see photo) with its headquarters near Rotterdam in order to better serve the Dutch market and optimise local service provision. Ben Rietveld was appointed as the Managing Director. 

In September of the same year NORIS presented the new concept for the fourth generation of the noriMos 4 integrated alarm, monitoring and control system for the first time at the SMM, the world's leading maritime trade fair.

In 2015, the NORIS Group expanded its production and storage capacities with a new building.

The myNoris automation solution was launched in 2016 (see figure). It can be used to configure local motor and gearbox controls as well as small to medium-sized automation applications with switch cabinets. 

This solution boosted the OEM business in particular and attracted renowned engine and gearbox manufacturers from all over the world over the next few years.

In 2017 another new building was established for expansion of production capacity, quality management and warehouse logistics. 

The new noriNet remote access and telemetry system was installed on the first ship in 2024. This system represents another important step towards digitalisation and cloud-based provision of measurement data for optimising propulsion systems and more sustainable shipping.